Das Zentrum für ertragsorientiertes Bankmanagement, besser bekannt als zeb, ist mit mittlerweile über 1.000 Mitarbeitenden und 15 Standorten in 11 Ländern eine der führenden, auf den Finanzdienstleistungssektor spezialisierten Strategie-, Management- und IT-Beratungen in Europa.
Begonnen hat alles im Jahr 1980, als Prof. Dr. Schierenbeck an den Münsteraner Bankenlehrstuhl berufen und zum Direktor des Instituts für Kreditwesen ernannt wurde. Die Banken befanden sich damals in einer heftigen Umbruchphase, die einen Paradigmenwechsel weg von der schlichten Volumenorientierung ihrer Geschäftsmodelle hin zu einer konsequenten Ertragsorientierung erforderlich machte. Prof. Dr. Schierenbeck und Prof. Dr. Rolfes hatten sich dabei der Aufgabe verschrieben, die dafür notwendigen Steuerungsinstrumente praxisnah zu entwickeln und etwa durch Publikationen, Workshops und Seminare gegenüber der Bankencommunity zu kommunizieren. Um die praktische Nutzung der in der wissenschaftlichen Arbeit entwickelten Methoden voranzutreiben, wurde 1992 dann das Zentrum für ertragsorientiertes Bankmanagement, kurz zeb, benannt nach dem gleichnamigen Lehrbuch von Prof. Dr. Schierenbeck, in Münster gegründet. Hauptinitiator und Kulturgeber war dabei Prof. Dr. Rolfes, der zusammen mit den ersten Mitarbeitenden Carola Ernst, Wilhelm Menninghaus, Patrick Tegeder, Stefan Kirmße und Andreas Rinker, die später Partner:innen und Gründungsgesellschafter:innen wurden, den Auf- und Ausbau von zeb maßgeblich vorangetrieben hat.
Die Kultur von zeb kennzeichnet sich, wie auch schon am Lehrstuhl von Prof. Dr. Schierenbeck, durch Wertschätzung und Respekt gegenüber allen Stakeholder:innen des Unternehmens. Es gilt der Grundsatz „Argument schlägt Hierarchie“, und allen Mitarbeitenden wird ein hohes Maß an Eigenständigkeit und Gestaltungsfreiheit gewährt, über die sich ihre Persönlichkeiten entwickeln können. Das mündet in einem kompetenten Kollegium, mit einer Mentalität der gegenseitigen Unterstützung.
Im Laufe der vergangenen 30 Jahre haben sich die Herausforderungen für die Kunden von zeb gewandelt. Im Jahr 1992, das heißt kurz nach der Wiedervereinigung, zeichneten sich bereits deutliche Strukturveränderungen der Finanzdienstleistungsbranche ab. Finanzprodukte mit den seinerzeit neuen derivativen Komponenten waren komplexer geworden und bedurften eines modernen Ertrags- und Risikomanagements, bei dessen Aufbau zeb bereits deutliche Hilfestellung leisten konnte, wie auch bei der Erfüllung der zu der Zeit von der Bankaufsicht gestellten Mindestanforderungen an das Markt- und Kreditrisikomanagement. Zudem waren der Wettbewerb für die Klienten deutlich härter und der Kosten- und Konsolidierungsdruck größer geworden. zeb hat diesen Prozess erfolgreich begleitet und mit Abstand die allermeisten Fusionen gemeinsam mit den Kunden vorbereitet und umgesetzt. Auch die Banklandschaft hat sich erheblich verändert; große Banken wie die Dresdner Bank oder die WestLB, die mit ihrem Geschäftsmodell gescheitert sind, gibt es heute nicht mehr.
Aktuell bestimmen Herausforderungen wie Widerstandsfähigkeit gegen Krisen, Nachhaltigkeit inklusive Compliance und Digitalisierung die Themen, bei deren Bewältigung zeb seine Klienten mit seiner enormen Kompetenz in allen Bereichen unterstützt.
Während der letzten 30 Jahre hat sich zeb auch selbst an einigen Stellen verändert. Seine Corporate Governance gehört zu den Erfolgsfaktoren des Unternehmens. Die ersten Grundsätze standen schon sehr früh fest, wie die Entscheidung für ein dezentrales Unternehmertum und dafür, dass Anteile der Gründungspartner:innen nicht vererbt werden können, sondern sukzessive im Wege des geplanten bzw. erhofften Wachstumsprozesses von zeb in die Hand der operativ tätigen Partner:innen gelangen, bis diese am Ende die vollständige Verantwortung für zeb innehaben. Im Jahr 2014 wurde im Partnerkreis eine Nachschärfung an der Corporate Governance und Führungsorganisation beschlossen. Die Partner:innen wählen seitdem auf Zeit einen Managing Director, die:der dann mit einem eigens zusammengestellten Management Team das Unternehmen leitet. Zudem haben Prof. Dr. Schierenbeck und Prof. Dr. Rolfes ihr Recht auf einen lebenslangen Gesellschafterstatus aufgegeben, weswegen Prof. Dr. Schierenbeck im Alter von 75 Jahren als erster Gesellschafter ausgeschieden ist. Auch in Zukunft werden die Governance-Strukturen weiterentwickelt werden müssen, damit nach dem Ausscheiden der anderen Gründungsgesellschafter:innen anpassungsfähige sowie für die zukünftigen Partner:innen und Mitarbeitenden geeignete Entscheidungsstrukturen vorhanden sind. Nur so kann zeb sich auch den zukünftigen Herausforderungen stellen und mit guten Ideen und Kompetenz Partner der Veränderer bleiben.
Wie die Zukunft von zeb aussieht, lässt sich noch nicht absehen. Die Gründerväter wünschen sich, dass zeb in 30 Jahren vielleicht sogar eine noch größere und bessere Institution ist, die vielen Familien sowie Stakeholder:innen eine großartige Zukunft und ein tolles (Arbeits‑)Leben möglich macht.