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Regulatorik – viel spannender, als ihr denkt! 

 Veröffentlicht am: 1. Juli 2024

CSRD, CRR oder doch KWG? EZB, BaFin, FMA oder SRB? Die Finanzindustrie ist einer Vielzahl an regulatorischen Anforderungen ausgesetzt, die ihre Geschäftsmodelle und Betriebsabläufe maßgeblich beeinflussen. Daher gilt es, Änderungen und Neuerungen frühzeitig zu erkennen, ihre Auswirkung auf das Institut zu bewerten und sie rechtzeitig sowie effizient umzusetzen. Zudem muss eine Fülle von Anforderungen im täglichen Betrieb eingehalten werden, sodass Änderungen, bspw. durch Digitalisierungsmaßnahmen oder neue Geschäftsmodelle, regelmäßig zu Anpassungsbedarfen führen.

Ich bin Helena und arbeite seit Oktober 2023 als Senior Consultant bei zeb. In diesem Beitrag werde ich mit euch in die Tiefen des Bereichs „Regulatory Management“ bei zeb eintauchen. Wir werden sehen, welche Rolle Regulatorik bei der strategischen Ausrichtung eines Finanzdienstleisters spielt und ob der Umgang mit Regulatorik nicht sogar ein Wettbewerbsvorteil für einzelne Institute sein kann. 

Vom Gesetz bis zur Umsetzung  

Der Lebenszyklus einer regulatorischen Anforderung ist lang und hat viele Beteiligte. Von der ersten Idee auf Ebene der Politik, z. B. durch G20 oder Standardsetter wie BIS und IAS, über die Konkretisierung auf europäischer (EU, EBA, EZB) bzw. nationaler Ebene (BaFin, FMA) bis letztlich zur Umsetzung und Einhaltung der Anforderungen vergeht einiges an Zeit.

Bei neuen Gesetzen und Vorschriften wird darüber hinaus häufig die Industrie konsultiert, um Fehl- oder Überregulierung zu vermeiden und die Auswirkungen auf die Industrie besser abschätzen zu können. Um uns – auch für unsere Kunden – frühzeitig eine Meinung bilden und die Auswirkungen abschätzen zu können, analysieren wir die geplanten Vorgaben sorgfältig, diskutieren sie fachbereichsübergreifend und bringen so unsere Expertise ein. Zudem helfen wir unseren Kunden bei der frühzeitigen Ableitung von Anpassungsbedarfen oder der Strukturierung von Auswirkungsanalysen.

Spätestens mit der Verabschiedung der Anforderungen beginnt die Phase der Umsetzung. Dafür ist es zunächst notwendig, die Anforderungen vollumfänglich zu verstehen und die Relevanz für unseren jeweiligen Kunden zu bewerten. Je nach Größe, Geschäftsmodell oder Standort können hierbei unterschiedliche Aspekte relevant werden. Sind Scope, Handlungsfelder und Projektstruktur festgelegt, steht die Implementierung an. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden werden neue Richtlinien, Prozesse und (IT-)Systeme entwickelt bzw. bestehende angepasst.

Regelmäßig diskutieren wir Herausforderungen und Lösungsansätze sowohl im Projekt als auch mit Vertreter:innen der Finanzindustrie, um Best Practices und gemeinsame Positionen abzuleiten. Zusätzlich führen wir Schulungen von Mitarbeitenden durch, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten die neuen Anforderungen verstehen und einhalten können. Wir stellen hierbei nicht nur unsere Expertise in Projekten und Gesprächen zur Verfügung, sondern tragen unser Wissen und unsere Erfahrungen laufend in unserem eigenen RegHub zusammen. Beim RegHub handelt es sich um eine Onlineplattform von zeb, auf der Expert:innen die neuen Regelungen erläutern, für unsere Kunden bewerten und zielgerichtete Empfehlungen ausgeben.

Regulatorik – auch eine Frage der Strategie? 

Regulatorik bedeutet jedoch viel mehr als nur das Einhalten von Gesetzen – sie ist ein entscheidender Faktor für die strategische Ausrichtung von Finanzdienstleistern. Die Finanzindustrie ist einem ständigen Wandel unterworfen. In diesem Umfeld ist der regulatorische Rahmen für Banken von grundlegender Bedeutung. Es bedarf einer klaren Strategie dahingehend, welche regulatorischen Anforderungen in welcher Weise umgesetzt werden, um die Mindestanforderungen einzuhalten und das Vertrauen der Kunden zu stärken. Ein Thema, das uns in letzter Zeit und auch aktuell sehr stark beschäftigt, sind die Vorgaben und Anforderungen im Zusammenhang mit ESG. Dabei dürfen jedoch das Geschäftsmodell und die Auswirkungen regulatorischer Entwicklungen darauf nicht vernachlässigt werden. Genau an diesem Punkt kommen wir ins Spiel: Mit unserem Fachwissen und unserer Erfahrung unterstützen wir Institute nicht nur bei der Bewältigung regulatorischer Veränderungen und der Minimierung von Risiken, sondern auch bei der Entwicklung von effektiven Compliancestrategien sowie der Identifikation von Chancen, die sich aus der Regulatorik ergeben. Durch maßgeschneiderte Lösungen ermöglichen wir unseren Kunden, regulatorische Herausforderungen als Potenziale zu nutzen, die zu ihrem langfristigen Erfolg beitragen.

Regulatorische Steuerung 

Sowohl bei der Umsetzung neuer Vorgaben als auch im laufenden Geschäftsbetrieb stellen regulatorische Anforderungen also die Leitplanken dar. So ist die Kapitalanforderung abhängig von Art und Umfang des Geschäftsmodells und hat die Standortwahl des Hauptsitzes sowie der Tochtergesellschaften Auswirkungen auf den Umfang regulatorischer Anforderungen. Das heißt, jede ökonomische oder geschäftspolitische Entscheidung hat gleichzeitig auch regulatorische Implikationen sowie einen maßgeblichen Einfluss auf die entstehenden Kosten und damit die erforderlichen Erträge.

In unseren Projekten unterstützen wir unsere Kunden dabei, die unterschiedlichen Entscheidungsoptionen und Wahlrechte hinsichtlich ihrer regulatorischen Implikationen zu bewerten und somit zur bestmöglichen Entscheidung für die Erreichung ihrer Ziele zu gelangen.

Warum Regulatorik? 

Ob Analyse, Umsetzung, regulatorische Strategie oder Steuerung, in unserem Bereich „Regulatory Management“ verstehen wir uns als „Regulatory Competence Center“ innerhalb von zeb. Damit unterstützen wir im Rahmen von einschlägigen Projekten die komplette Bandbreite von Finanzunternehmen: Großbanken, Privatbanken und spezialisierte Institute (z. B. Leasinginstitute), aber auch Börsen und FinTechs.  

Die spannenden Projekt- und Thementätigkeiten werden bereichert durch einen kollegialen Austausch mit den thematischen Fachexpert:innen bzw. erfahreneren Projektteammitgliedern. Dabei helfen uns regelmäßige Off-sites mit dem gesamten Team und fachliche Schulungsprogramme.

Ihr findet euch in den beschriebenen Aufgaben wieder? Ihr bringt die perfekte Kombination aus regulatorischer Affinität und strategischer Ausrichtung mit? Wenn euch die Aufgaben im „Regulatory Management“-Team interessieren oder ihr einfach Fragen habt, dann meldet euch gerne bei mir per E-Mail oder auf LinkedIn!

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